In der Halle

Selena musterte ihn aufmerksam, schwieg aber. Ihre Gedanken waren weit weg, zu Dante geschweift, wie so oft. Sie verfluchte sich für ihre Schwäche. Wieso konnte sie nicht vergessen? Weil du ihn geliebt hast, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. 100 Jahre lang.Für den Bruchteil einer Sekunde spiegelte ihr Gesicht uralte Traurigkeit wieder, bevor ihre schönen Züge wieder ausdruckslos wurden.

"Wie du meinst Halir. Aber ich bin mir ziemlich sicher das wir immernoch die Überhand haben. Ich meine was könnte der Feind haben, was wir nicht haben."

Er musste etwas lachen.

"Der Feind unterschätzt uns nicht.", sagte Halir überzeugt, lächelte Kazuja aber dennoch wohlwollend an. "Wir täten gut daran, das ebenfalls zu tun. Nun denn, es ist spät und ich sehne mich danach mich auszuruhen.", fuhr er fort. "Ich denke, ich werde mich jetzt zur Ruhe begeben."

Selena schreckte aus ihren Gedanken auf. "Ich werde mich ebenfalls zurückziehen", sagte die Vampirin und schenkte den beiden anderen ein Lächeln, dass jedoch ihre Augen nicht ganz erreichte. Sie fürchtete, dass sie wieder eine dieser Phasen hatte. Ein Moment der Schwäche, den sie den anderen nicht zeigen wollte.

"Eine angenehme Nachtruhe wünsche ich euch beiden.", sagte Halir mit seinem immer gleichbleibenden Lächeln. Dann drehte er sich um und ging die Treppe zu seinem Zimmer empor.

Selena nickte Kazuja zu, wandte sich um und stieg die Stufen hinauf zu den Zimmern,
bemüht sich nicht anmerken zu lassen wie fragil ihr Zustand grade war.
>>>Selenas Zimmer

Selena betrat die Halle. Niemand war hier zu sehen. Sie durchschritt den Raum, öffnete die Tür und verschwand nach draußen.

>>>Eine Lichtung im Wald