Der Kerker

Arisa hockte auf einem schmalen Holzbrett, das an der Wand befestigt war und ihr seit 150 Jahren als Schlafbank diente.
Sie lehnte den Kopf an die kühle Steinwand und schloss einen Moment die Augen.
Aus den anderen Zellen hörte die Gejammer, Rufe und Schreie, doch störte sie es schon nicht mehr.
Sie öffnete die Augen wieder und stand auf, es tat gut hin und her zu gehen, so bekam man wenigstens etwas Bewegung.
Auslauf? So was gab es in diesem Kerker nicht, nicht einmal seit 150 Jahren hatte sie einen Fuß auf erdigen Boden gesetzt, den Geruch von Gras und frischer Luft wahrgenommen.
Langsam ging sie zu den Gitterstäben, die sie von dem Gang zwischen ihrer und vieler anderer Zellen trennten.
Ihre Finger um griffen den kalten Stahl und schlossen sich um diesen.
ich ... will hier raus ...

kurz erhellte ein bläuliches Licht den Raum das aber wieder erlosch als Jax hart auf dem Kerkerboden aufschlug.
Er rollte sich stöhnend auf die Seite und hielt sich den Hinterkopf -
es pochte schmerzhaft und in seinem Kopf drehte sich alles als wäre er gerade aus einem Karusell gestiegen.
nach einigen Augenblicken stützte er sich seitlich auf einen Ellebogen und rieb sich den Nacken
verdammt was war das!?
die Augen hielt er zusammen gekniffen, seine Augen waren immernoch wie blind von dem hellen lcht

Arisa drehte den Kopf leicht, als ein bläuliches Licht ihre Zelle erleuchtete.
Mit gerunzelter Stirn beobachtete sie, wie Jemand oder Etwas mitten in ihre vier Wände stürzte.
okey - das war ... seltsam?
Unschlüssig was sie tun sollte, beobachtete sie erstmal was das Wesen tun würde, jedoch jeder Zeit bereit zum Angriff über zu gehen.
"Ähm .... " gab sie nach einigen von Sekunden von sich und ließ die Person nicht aus den Augen.

Jax erstarrte in seinen Bewegungen als er eine Stimme hörte, die - wie es schien - die einer Frau war
Er öffnete die Augen
die Farben waren seltsam matt. Er rieb sich die Augen mit der Hand die eben noch in seinem Nacken gelegen hatte und blinzelte angestregt -
langsam nahm alles wieder normalität an ... bis er erkannte, das er auf eine feuchte Steinwand starrte
er erhob sich rasch. Auf dem Boden sitzend sah er sich fassungslos um.
wo zum Teufel ...

Arisa beobachtete wie sich der Neuankömmling perplex umsah.
Ja, es wäre beinahe belustigend gewesen, wie dieser Junge da auf dem Boden saß und anscheinend nicht wusste was er da sollte, aber eben auch nur beinah.
Um die Situation lustig zu finden müsste sie schon weniger absurd sein.
Nach wenigen weiteren Sekunden setzte sich auch wieder Arisa Verstand ein, der kurz zu verwundert gewesen war um sich zu melden.
"Ehm ... wer bist du?!" fragte sie mit einem skeptisch musternden Blick, während sie immer noch unschlüssig an den Stäben der Zelle stand, etwas weiter entfernd - so fern das in einem so 'großen Raum' möglich war

Jax drehte der Frau den Kopf zu
sie sah anders aus als die frauen die er kannte ...
genau genommen sah sie in etw so aus wie eine Figur aus einem Computerspiel von dem ihn Dan in letzter Zeit immer erzählte
das ... ist ein Traum ... ich schlafe und träume von einem dummen Spiel - reitzend
Erst jetzt kam ihm die Frage wieder in den Sinn, die die Frau ihm gestellt hatte
Er sah sie misstrauisch an
"Jax ...", sagte er dann leise und musterte sie genau
seine Augenbrauen waren vor anstregnug gerunzelt ...
dafür sind die Schmerzen in meinem Kopf aber ziemlich real ... aber ... vill bin ich auch nur aus dem Bett gefallen oder so

Arisa sah etwas unschlüssig zu Seite.
Der Elf, der die Zelle ihr gegenüber bewohnt, schlief tief und fest.
Anscheinend hatte dieser verrückte Psychopath nichts von dem Spektakel in ihren paar Quadratmetern mitbekommen.
okey ... werfen die ihre Gefangenen neuerdings so in die Zellen, weil sie sich zu fein sind hier runter zu kommen? dachte Arisa nach, doch verwarf sie diese Theorie schnell
Wenn sie sich zu fein waren, wieso kamen sie dann jeden Tag um ihnen das so genannte 'Essen' zu bringen, das vielmehr ein schleimiger Haufen war, vor dem man Angst haben musste, dass er nicht gleich mutierte und lebendig wurde um einen selbst aufzufressen.
"Jax?" wiederholte Arisa und ließ ihren Blick noch einmal von oben nach unten wandern.
"Was ... bist du? Und wie in Gottes Namen kamst du hier rein?!"

Jax blinzelte einmal kurz und fuhr sich mit der Zunge über die Lippe.
Er überlegte ...
wenn dies wirklich ein Traum war ... dann hieße das, das er im Zug eingeschlafen sein musste - denn dort hatte er sich eben noch befunden ...
er war auf dem Weg zu seinem Nebenjob gewesen ...
ich muss aufwachen! Sonst verpasse ich meine Haltestelle!
er sagte nichts auf die Frage der Frau sondern erhob sich und ging zu ihr hinüber
Er sah hinaus auf den Gang
"Verdammt!", fluchte er leise
und schlug mit der Flachenhand gegen die Gitterstäbe.
was keine gute idee war, denn jetzt schmerzte nicht nur sein Kopf und sein Rücken sondern auch noch seine Hand!
Er fluchte leise in sich hinein wärend er seine geschundene Hand rieb.
Er begann vor den Gittern auf und ab zu gehen wie ein Tieger im Käfig
wie wache ich am besten und schnellsten wieder auf ... geht sowas überhaupt?

Als Jax zu den Gitterstäben trat ging Arisa ein paar Schritte zurück.
Interessiert beobachtete sie was dieser Kerl da tat.
tja, gegen feste Materie, die hart ist, mit Kraft zu schlagen, erzeugt Schmerzen dachte sie als sie die leisen Flüche des jungen Mannes hörte.
"Versuchst du etwa hier auszubrechen?" fragte sie in einem schon leicht belustigtem Ton und zog eine Augenbraue dezent an.
Ausbrechen? Wie oft hatte sie es schon versucht, ohne Erfolge.
Das ein zigste was sie erreicht hatte waren Strafen in Form von Gewalt - und irgendwann hatte sie die Schnauzen davon voll und aufgegeben.

Jax schnaupte
"In gewisser weise - ich versuche aufzuwachen ~ wenn du das als ausbrechen bezeichnen willst dann tu das"
murmelte er und sah sich um
es war nicht gerade gemütlich und er hatte nicht die Absicht noch länger hier zu sein ...

... aufzuwachen?
"du ... versuchst was?" fragte Arisa perplex und lachte kurz danach auf.
"Denkst du das ist ein Traum? Willkommen in der Realität." sagte sie, nun wieder mit einer ... schon fast beängstigenden Monotonität in ihrer Stimme.
Wie schön es doch wäre nur aufzuwachen, aus diesem Alptraum, und irgendwo weit weg auf einer Wiese zu sitzen ... dachte sich Arisa und kurz war eine leichte Traurigkeit in ihren Gesichtszügen, die jedoch schnell wieder verflog.

Jax zog die Augenbrauen hoch
"Ja natürlich ist es das ...", sagte er abwesend und stemmte die Hände in die Hüften
er riss sich aus dem starren und drehte sich der Zelle zu in der er sich befand
sein Blick streifte eine kleine Holzschale - in dem die reste eines ... gräulichen Schleimklumpens lagen - so wie es aussah
Jax verzog den Mund und drehte den Kopf von diesem unansehnlichen Anblick fort

"Oh? Sehe ich da Angewiedertheit?" fragte Arisa und ein Lächeln bildete sich auf ihren schönen und ebenso blassen Lippen.
"Das ist der Gefängnisfraß ... daran wirst du dich gewöhnen müssen, wenn du nicht verhungern willst" erklärte sie ihn und betrachtete die Schüssel einige Sekunden, um dann ebenfalls ihren Blick von ihr abzuwenden.
Aber es stimmt, es ist wirklich ... zum übergeben!
Mit gerunzelter Stirn ging sie zu ihm "nun ja, wenn du so davon überzeugt bist, dass das ein Traum ist, dann warten wir eben ab bis du aufwachst" meinte sie, den Sarkasmus in ihren Worten konnte man kaum überhören
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah Jax ins Gesicht

Jax runzelte die Stirn
"Natürlich ist das hier ein Traum!", sagte er laut - lauter als er es eig gewollt hatte
"Ich meine wie soll man sich das hier (er hob die Arme seitlich vom körper etwa auf brusthöhe) sonst erklären!?", er schüttelte leicht den Kopf
"Ich hasse solche Träume in denen man weiß das man träumt!
wenn jax gewusst hätte, das dies kein Traum war, hätte er wohl nicht so viel geredet ... doch was konnte es schon schaden ... schließlich war die Frau ja nicht real

eh ... okey ... wenn es ihm so wichtig ist, lassen wir ihm in dem Glauben er träume ...
Arisa hob beschwichtigend die Hände
"Okey, ganz ruhig ... Jax" meinte sie in ruhigen Ton und sah sich um
Nicht das die Wärter kommen und dann denken ich hätte wieder Mist gebaut!
"Woher kommst du?" fragte sie ihn, nach einer kurzen Stille, in der wieder nur die Schreie und das Gemurmel aus anderen Zellen zu vernehmen war

ruhig die hat leicht reden - ich muss pünktlich da sein ... sonst schmeißen die mich raus!
"Aus London -", sagte er und es war offenkundig, das ihm nicht klar war, warum sie das wissen wollte und noch weniger warum er antwortete.
Jax schloss den reisverschluss seiner Lederjacke
es war unnatürlich kalt ...

Lon ... was?
Arisa wühlte in ihrem Gehirn, kam jedoch zu dem SChluss das ihr keine Stadt, kein Land oder sonst ein Ort namens London bekannt war.
"Ah..." sagte sie nur, und lies es auch dabei.
Sie setzte sich wieder auf das Holzbrett und sah zu Jax auf.
"Was hast du verbrochen?" fragte sie ihn, während sie ihre Beine überschlug.

Jax blieb stehen
ohne es zu merken hatte er begonnen wieder auf und ab zu gehen
"Verbrochen?", fragte er verständnislos
"Nichts - ich habe nichts getan ... warum fragst du und ... wie kommst du darauf?"
sehe ich so aus?

"Meines Wissen nach landet man nicht ohne Grund im Kerker ...
oder ist das in London anders?" fragte sie, und konnte sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen
Oder schmeißen sie da draußen die Leute jetzt schon wegen nichts tuens hier rein ...
ich weiß ja nicht, wie die Welt nach 150 Jahren da aussieht ...
aber fairer ist sie bestimmt nicht geworden!

"Man hat mich nicht ...", er verstummte und rieb sich die Stirn
"Mag sein, das ich in meinem Traum im Kerker sitze - aber in Träumen ergibt ja bekannter weise selten etwas einen Sinn -"
er ließ sich auf das 'Bett' neben der Frau fallen
und musste feststellen, das er sehr hart war
er biss die Zähne zusammen und schluckte ein erneuten schwall von Flüchen hinunter

Arisa lachte erneut.
Tja, Holz ist hart, was? sagte sie, während sie sich wieder beruhigte und ein Schmunzeln unterdrückte.
"Nun ... wenn du das meinst" murmelte sie und betrachtete ihn.
Seine Kleidung ... sah sehr seltsam aus ... dieses London war anscheinend ein merkwürdiger Ort.
"Wieso denkst du, dass du träumst?"

die ... lacht mich aus Oo
dachte Jax perplex
"Weil -", begann Jax ohne zu wissen was er eig sagen wollte
"Weil ... ich ... ich bin ... ", er schloss kurz die Augen ehe er sehr schnell sagte
"Weil es offensichtlich ist! Bis vor wenigen Minuten war ich noch im Zug ... dort muss ich eingeschlafen sein ... " er öffnete seine Augen
und atmete tief ein
er drehte den Kopf leicht zur Seite, als er einen erstickten Schrei vernahm

Arisa sah gar nicht mehr auf, wenn Schreie die Gänge entlang hallten.
"Nun, dann darf ich dir mit Stolz verkünden das ich schon um die 357 Jahre alt bin, und davon etwa 150 Jahre hier im Kerker verbracht habe. Glaub mir nur, das hier ist echt."
Was zum Teufel ist ... ein Zug? fragte sie sich in Gedanken, beschloss aber das dies ein belangloser Fakt war und schob ihn weg.
Sie lehnte sich gegen die kalte Steinwand und sah zu Jax.
Er ... verhielt sich wirklich als wäre er fest überzeugt das er das alles hier träume ... als würde er das wirklich glauben ...

Nun war es an Jax zu lachen
"Wenn du 357 Jahre alt bist, bin ich der König von Nimmerland!", sagte er und sah sie ungäubig an
wieder erhob er sich und lief vor dem Bett auf und ab
das ist doch absurt ~

"Du ... glaubst mir nicht?" fragte sie verwundert, und sah zu wie er sich wieder auf seine Beine stellte
"Ich ... bin eine Nachtelfe ..." sagte sie langsam "mein Name ist Arisa" fügte sie noch hinzu, als ihr klar wurde, das sie sich noch nicht vorgestellt hatte.
Schließlich töteten 150 Jahre Kerker ja nicht die Manieren.
London muss wirklich ... sehr, sehr seltsam sein! stellte sie noch einmal in Gedanken fest

"Oh doch - natürlich glaube ich dir .. ich meine Nachtelfen - die ... trifft man doch ... fast tagtäglich ...", er strich sich das Haar aus den Augen
nachtelfe - das ich nicht lache ...
vill bin ich auch in eine art liveshow geraten Oo
so eine art versteckte Kamera ... oder so ...
Er warf ihr einen kurzen Blick zu
"Vill solltest du nicht so viel MakeUp verwenden ... das lässt deine Haut seltsam aussehen!", sagte er nebenbei

"s-seltsam?" fragte sie perplex und sah auf ihre Arme
"Was ... ist mit ihr?"
klar - ich habe lange im Kerker gesessen ... ich bin etwas blass aber ...
sehe ich so schlimm aus?!
Sie stand auf und kickte mit einem Fuß die Schale, mit dem unbekannten Inhalt namens 'Essen', zu den Gitterstäben, während sie immer noch ihre Haut betrachtete

"Gut ... vill ist es für dich normal auszusehen als wärst du eine Wasserleiche - "
Er trat einen Schritt zurück - und das keine sekunde zu früh - die schale flog gegen die Gitterstäbe und verfehlte seine Füße knapp
er kräuslete die Lippen sagte aber nichts

"Wasserleiche?!" fragte sie entrüstet und sah leicht gereizt zu Jax.
Kumpel, wenn du vor hast dir mit mir eine Zelle zu teilen, dann rate ich dir nicht mein Aussehen zu beleidigen! Immerhin bin ich immer noch eine Frau! .... eine Frau die seit 150 Jahren wegen Massenmord im Gefängnis sitzt, aber eine Frau!
"Du kommst wirklich nicht von hier ... " murmelte sie, während sich der Geselle in der Zelle gegenüber nun endlich bemerkbar machte.
"Besuch, Arisa?" fragte er belustigt, während er sich an die Gitterstäbe lehnte und zu ihnen rübersah.
"Fast." gab sie eine knappe Antwort auf seine Frage.

"Hey misch dich da nicht ein!", fauchte er dem Kerl in der anderen Zelle zu
dann drehte er sich zu der Frau
"Ja - deine Hautfarbe ist ... seltsam ... ", er runzelte die Stirn
er merkte das sie über iwas erbost war