Ein großer Wald-und Wiesenplatz

Juliet und Zarcenis betraten die Kampfplätze und fanden sich auf einem großen Platz wieder.
Es sah aus wie in einem Wald oder einer Wiese. Verstreute Baumgruppen, hügeliger Boden und Gras.
Juliet sah sich mit glänzenden Augen um.

"Wirklich ein schöner Platz zum trainiern" gab Zarcenis zu und schaute sich um.
"Ok... was wollen wir trainieren?" fragte er sie lächelnd.

Juliet zögerte kurz "Ich kann dir wie gesagt nur mit Bogenschießen und Magie dienen. Wir könnten also entweder unsere Treffsicherheit verbessern oder ich könnte versuchen meine Magie auf dich anzuwenden", meinte sie nachdenklich.

"Ok... ich weiß nicht ob deine Magie gegen mich wirken wird... also machen wir Bogenschießen." antwortete er und legte seine Schwerter ab, zog seinen Bogen.
"Glaubst du, wir packen es bis zu den Bäumen dort?" fragte er sie, während er mit dem Finger draufzeigte und lächelte.

Aurora war ein wenig umher gewandert und fand die beiden endlich. "Lasst euch nicht stören." meinte sie zu ihnen und lehnte sich mit verschrenkten Armen gegen einen Baum. "Ich schaue nur zu."

Plötzlich gesellte sich Aurora zu ihnen und lehnte sich gegen einen Baum.
"Wenn du aber willst, kannst du auch gerne mitmachen" fragte Zarcenis sie.

Juliet legte ihren Umhang mit Suzu darin ab und griff nach ihrem Bogen. Sie blickte zu den Bäumen und ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. "Ja", meinte sie ohne jeden Zweifel.
Sie nahm einen Pfeil aus ihrem Köcher, spannte die Sehne und legte ruhig an. Sie ließ sich von keinerlei Geräuschen irritieren. Als sie die Sehne losließ schoss der Pfeil davon und bohrte sich zielsicher in den Stamm des anvisierten Baumes.

Aurora nickte. "Ja, aber macht ihr beide erstmal. Wir können uns ja abwechseln." schlug sie den beiden vor.
Sie rutscvhte den Baumstamm runter und setzte sich im Schneidersitz hin.

"Ehm... ja ok" sagte er zu Aurora und grinste sie an.
"Wouw, wirklich sehr meisterhaft, meine Liebe" lächelte er Juliet an, als diese den Baum punktgenau mit einer ungeheuren Geschwindigkeit traff.
Auch er spannte seinen Bogen mit einem angelegten Pfeil.
"Soll ich auf den gleichen Baum schießen?" fragte er sie.

Juliet verneigte sich und lachte. "Nur zu", meinte sie. Sie war gespannt wie er sich anstellen würde. Sicher war er gut, aber wie gut? Ihr Blick war direkt auf den Pfeil gerichtet.

"Alles klar" sagte er und konzentrierte sich. Seine Augen fingen an, einen kräftigen, satten Rotton zu bekommen. Er lies die Sehne los und der schwarze Pfeil flog Zielgerade mit einer ungeheuren Geschwindigkeit auf den Baum zu und spaltete Juliets Pfeil in der Mitte hindurch.

Seine Augen nahmen wieder die alte Farbe an. "Oh Entschuldigung wegen deinem Pfeil" sagte er verdutzt.

Juliet war ebenso verdutzt, aber mehr wegen dem Pfeil. "Kein...Problem", riss sie sich zusammen und starrte den Pfeil an "Der hatte aber eine Wucht"
Von so etwas will ich nicht getroffen werden...

"Sicher? ok wenn du meinst" meinte er zu ihr.
"Hmm.. naja so muss ich immer schießen, weil er sonst nicht die dicken, schweren Rüstungen der Karvnîx-Garde durchbrechen kann..."
Zarcenis drehte sich nun zu Aurora um.
"So, jetzt bist du dran" sagte er zu ihr und lächelte.

"Woha, ich?" sagte Aurora verdutzt. "Oh, ich kann nicht mit Pfeil und bogen umgehen." sagte sie lächelnd.
"Aber wartet mal. Ich kann etwas anderes." Sie zwinkerte ihm zu und erhob sich langsam. Kurz klopfte sie sich die eRde von der Hose und nahm aus ihrem linken Stiefel einen Dolch.
Aurora schlenderte zu den beiden hin und stellte sich hin. Leise seufzte sie. "Passt gut auf." Sie drehte sich mit rasender Geschwindigkeit einmal und zielte auf den Baum. Der Dolch spaltete den Pfeil einmal.
Zufrieden lächelte sie die beiden an.

Rabea stand unauffällig mit verschränkten Armen an einen entfernten Baum gelehnt, die anderen würden sie nur bemerken, wenn sie sich umdrehen und die Umgebung gründlich absuchen würden.
Sie hatte von der Versammlung der 'Guten' erfahren und hatte sich dazu entschlossen herauszufinden, welchem Zweck diese Zusammenkunft diente.
Bis jetzt hatte sie jedoch nur den Eindruck gewonnen, dass sie dazu da war um mit Wurf- und Schießkünsten anzugeben.
Rabea grinste in sich hinein. Sie selbst konnte mit Schusswaffen nicht so gut umgehen, nur zum Jagen gebrauchte sie einen Bogen, dessen Zielgenauigkeit jedoch zu wünschen übrig ließ.
Wenn alle hier so gut sind, wie sie zu sein scheinen, dann wären die Bösen schon länst untergegangen...
Einen Pfeil mit Hilfe eines anderen Pfeiles zu spalten und diesen anschließend mit einem Dolch entzwei zu spalten, war eine großartige Leistung. Die junge Elfe hielt es aber für unklug, selbst in Gegenwart scheinbar Gleichgesinnter, damit zu protzen.

Still sah Juliet ihr zu und nickte anerkennend. Sie selbst war eine Niete mit Messern und Schwertern...obwohl sie noch nie versucht hatte sie zu werfen, aber sie hatte auch nicht vor das auszuprobieren. Sie hasste Krieg und sinnlose Gewalt und der einzige Grund warum sie hier war, war ihre Mutter.

Verdutzt schaute Zarcenis auf den gespalteten Pfeil.
"Wouw.. von wegen du bist nicht gut" lächelte Zarcenis Aurora an.
Doch plötzlich machte er ein ernstes Gesicht.
"Psst... wir sind nicht mehr alleine..." murmelte er und zog langsam seine Armklinge, die er, wie immer, falsch herum nahm, sodas die Klinge nah an seinem rechten Arm verlief.
Seine Augen fingen wieder an zu glühen und er schaute sich kurz um.
Plötzlich verschwand Zarcenis und es blieb schwarzer Rauch zurück. Er hatte sich mithilfe von schwarzer Magie wegtelepotiert und stand plötzlich hinter Rabea, die Klinge angriffsbereit.
"Wer bist du? und was hast du hier verloren?" fragte Zarcenis in einem ernsten Ton.

Als eine Stimme direkt hinter ihr sprach, zog Rabea blitzschnell ein Messer aus dem Ärmel und hielt es Zarcenis an die Kehle. Als bemerkte, dass eer eines der Wesen war, dass sie eben noch beobachtet hatte, lies sie das Messer wieder sinken.
Ihr Gesicht veränderte sich nur ein winziges bisschen, sodass sie nun, anstatt herablassend eher höchnäsig und etwas verwöhnt aussah, als käme sie aus einer gutn Familie.
"T-Tut mir Leid.", sagte sie. Ihre Stimme klang, als wäre sie tatsächlich eingeschüchtert.
"Ich bin Rabea Myraldin. I-ich bin hier, weil ich zu meiner Oma will. Ihr geht es nicht gut, deshalb muss ich mich um sie kümmern Sie sagte, ich solle durch dieses Gebiet gehen, da es sicher wäre..." Sie lächelte den Fremden beruhigend an.
"Ich habe euch gesehen und wollte etwas zu schauen. Ich könnte nicht so gut mit dem Bogen oder dem Messer umgehen. Ich habe das hier." Sie hielt die Klinge hoch, die sie Zarcenis eben noch an den Hals gehalten hatte. "Nur zum Schutz, doch meine Kampfkunst lässt zu wünschen übrig. Wieso zeigt ihr eure Künste eigentlich so öffentlich? Ist das nicht angeberisch? Oder gar gefärhlich, wenn euch die Bösen ausspionieren?"

Misstrauisch musterte er Rabea und schaute unberührt auf die Klinge an seinem Hals. Dann lies sie sie wieder sinken und entschuldigte sich und stellte sich als Rabea Myraldin vor. Doch irgendwas sagte ihm, das sie etwas zu verheimlichen hatte.
"Aber diese Reaktion... sowas kann kein gelegentlicher Jäger oder so.. das braucht Übung und Reflexe.. Desshalb bezweifle ich, das das stimmt, was du da sagst." meinte Zarcenis zu ihr.
"Angeben? Nein wir trainieren.. und Feinde würde ich bemerken.. Wie du siehst, habe ich dich auch bemerkt, ohne hinzuschauen.." fügte er hinzu.
Das Mondlicht strahlte kurz auf seine Augen, sodas man das Dämonen-Rot in ihnen sah.

"Nun, ich bin auch kein Feind.", sagte Rabea mit einem arroganten Grinsen.
"Wenn ich einer wäre, würde ich mich wohl hinter und nicht vor den Baum stellen.
Ich habe mich einfach erschreckt, als du mich so plötzlich angesprochen hast. Mein Vater sagte mir ich solle in solchen Fällen immer mein Messer ziehen. Ich bin sehr erleichtert, dass ich dich getroffen habe, denn normalerweise fällt mir entweder das Messer aus der Hand oder ich verpasse jemandem eine Ohrfeige, weil ich die Entfehrnung oder den Schwung falsch einschätze.", erklärte Rabea überaus glaubhaft. Sie strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht.

"Nun gut..." antwortete Zarcenis. "Da wirst du wohl recht haben"
"Also wenn du willst, können wir dich zur Akademie bringen, oder du trainierst mit uns."
sagte er und grinste leicht.

"Bloß nicht. Ich sagte doch bereits: Ich kann sowas nicht. Ich schaue euch jedoch gerne zu. Das mit der Akademie wäre nett. Wäre es vielleicht auch möglich, dass ich eine Nacht hier verbringe? Ich würde dafür natürlich auch zahlen,mein Vater hat mir genügend Geld mitgegeben.", sagte Rabea. Eine Nacht würde sie schon überleben und es tat vielleicht ganz gut, mal wieder mit warmem Wasser zu duschen.

"Bezahlen? nein du musst nichts bezahlen, das würde Elisa eh ablehnen. Sie ist das Hausmädchen. Wenn du zur Akademie willst... soll ich dich hinbringen?" fragte er sie.

"Ich möchte dich nicht unterbrechen, dass hat noch Zeit.", beteuerte Rabea. Sie wickelte sich wie neben bei eine Strähne um den Zeigefinger.
"Ich bin weder müde, noch hungrig, also kann ich mich noch ein wenig gedulden."
Sie schwieg einen Augenblick, sagte dann aber: "Dürfte ich vielleicht deinen Namen erfahren?"

"Nun gut... Falls du zur Akademie willst, kannst du gerne zu mir kommen" sagte er.
"Oh, wo sind nur meine Manieren, tut mir wirklich sehr leid. Meine Name ist Zarcenis." fügte er hinzu und verbeugte sich.

Aurora drehte sich ruckartig um und schaute das Mädchen misstrauisch und argwöhnisch an.
Langsam ging sie auf den Baum zu, nahm ihren Dolch raus und steckte ihn in ihrem Stiefel. Dann ging sie auf Rabea und Zarcenis zu. "Hallo." begrüßte sie das Mädchen freundlich.

Auch Juliet kam nun auf die Gruppe zu. "Sei gegrüßt" Sie neigt den Kopf
"Mein Name ist Juliet", stellte sie sich vor. Suzu kam aus ihrem Umhang gekrabbelt, der noch am Boden lag, und rannte zu seiner Besitzerin. Neugierig sah der Ziesel Rabea an.

"Guten Tag.", grüßte Rabea die beiden Frauen. Der misstrauische Blick Aurora entging ihr nicht, doch sie ignorierte ihn.
"Falls ihr es nicht bereit mit bekommen habt. Ich heiße Rabea Myraldin.", stellte sie sich erneut vor.
"Ihr braucht euer Training wirklich nicht wegen mir zu unterbrechen."
Fasziniert schaute sie den Ziesel an. Sie liebte Tiere aller Art, also auch dieses kleine Geschöpf.
"Und mit wem habe ich hier die Ehre?", fragte sie und ging in die Hocke um näher bei dem Tier zu sein.

Juliet lächelte. "Das ist Suzu", stellte sie ihren kleinen Freund vor. Dieser streckte sich Rabea entgegen. Suzu war ein geselliges Tier, aber auch ein guter Menschenkenner.
Er erkannte schnell wer ihm oder Juliet Böses wollte und wer ihnen wohlgesinnt war.

"Sei gegrüßt, Suzu.", sagte Rabea. Sie strich dem Tier über das kleine Köpfchen und richtete sich dann auf.
Den Namen der junge Frau, die sie ebenfalls begrüßt, aber noch nicht vorgestellt hatte, kannte sie immer noch nicht.
Aber er interessierte auch weniger, als der den Ziesels. Es wirkte nämlich um einiges interessanter auf Rabea.